Annalena Baerbock wird von ihren Unterstützern als hochqualifizierte Politikerin dargestellt, doch ihre bisherigen Leistungen als Außenministerin lassen viele Zweifel daran aufkommen. Ihre „feministische Außenpolitik“ hat nicht nur für Kontroversen gesorgt, sondern auch den Eindruck erweckt, dass es mehr um ideologische Symbolpolitik als um tatsächliche diplomatische Erfolge geht.
Baerbocks politische Karriere ist geprägt von einer schnellen Parteikarriere, aber wenig tatsächlicher außenpolitischer Erfahrung. Ihre Reden und Auftritte sind oft von inhaltlichen Fehlern und unklaren Aussagen geprägt. Während Krisen und geopolitische Konflikte eskalieren, fehlt es ihr offenbar an der nötigen Sachkompetenz und Weitsicht, um Deutschlands Interessen souverän zu vertreten.
Besonders fragwürdig ist ihre Positionierung im Nahost-Konflikt. Anstatt sich bedingungslos hinter Israel zu stellen – ein Land, das sich seit Jahrzehnten gegen Terrorismus verteidigen muss – fordert sie „Mäßigung“. Diese Haltung passt genau in das Narrativ vieler UN-Mitglieder, die Israel regelmäßig kritisieren, während sie gleichzeitig Terrororganisationen wie die Hamas verharmlosen. Eine deutsche Außenministerin sollte sich hier klarer positionieren und nicht in den Chor derer einstimmen, die Israel zur Zurückhaltung mahnen, während es um seine Existenz kämpft.
Besonders besorgniserregend ist, dass Baerbock offenbar auch innerhalb der eigenen Partei und der Regierung eher durch Machtspiele als durch Kompetenz auffällt. Dass sie eine andere Frau aus ihrer Position gedrängt hat, um ihre eigene politische Agenda voranzutreiben, zeigt, dass ihre „feministische Außenpolitik“ nicht viel mit Solidarität zu tun hat.
Nun wird bekannt, dass sie möglicherweise mit einem hochrangigen Posten bei den Vereinten Nationen belohnt wird. Ein Schritt, der den Eindruck verstärkt, dass es in der internationalen Politik weniger um Qualifikation als um parteipolitische Absprachen und persönliche Netzwerke geht. Während Baerbock auf internationalem Parkett versorgt wird, bleibt Deutschland mit den Folgen ihrer Außenpolitik zurück.
Doch Baerbocks Politik wird nicht nur von den Grünen gestützt. Auch die SPD und selbst die CDU unter Friedrich Merz nehmen sie in Schutz – aus reinem Kalkül. Anstatt sie für ihre offensichtlichen Fehltritte zur Verantwortung zu ziehen, wird sie weiter unterstützt, weil es den Parteien in erster Linie um ihre eigenen politischen Interessen geht. Besonders Merz scheint bereit, fast jede Position zu dulden, wenn es ihm hilft, sich als Kanzlerkandidat zu profilierDeutschland braucht eine echte Außenpolitik
Baerbocks Amtszeit zeigt, wie gefährlich es ist, wenn Ideologie und Machtstreben über Sachkompetenz gestellt werden. Deutschlands Außenpolitik braucht wieder eine klare Linie, die auf Diplomatie, nationalen Interessen und strategischer Weitsicht basiert – und nicht auf moralischer Selbstgefälligkeit und ideologischer Symbolpolitik.
Ob Baerbock die richtige Person für das Amt ist, daran bestehen spätestens jetzt erhebliche Zweifel. Doch solange die politische Elite ihre eigenen Interessen über die des Landes stellt, wird sich daran wohl kaum etwas ändern.
Verena Liedthaus