Die Präsidentschaft Donald Trumps hat die USA tief gespalten, Institutionen geschwächt und gefährliche politische Normen etabliert. Dass tausende Amerikaner*innen gegen seine Politik auf die Straße gehen, ist nicht nur verständlich, sondern notwendig. Trumps rassistische, frauenfeindliche und demokratiefeindliche Agenda hat gezeigt, warum ziviler Widerstand kein Luxus, sondern eine Pflicht ist.
Spaltung statt Einheit
Trump hat von Anfang an eine Politik der Spaltung betrieben. Seine rassistischen Äußerungen über Mexikanerinnen, Musliminnen und Schwarze Gemeinschaften haben Hass legitimiert. Seine Weigerung, weiße Supremisten in Charlottesville klar zu verurteilen („very fine people on both sides“), war ein Schlag ins Gesicht aller, die gegen Rassismus kämpfen. Dass Neonazis und Rechtsextreme sich unter Trump ermutigt fühlten, ist kein Zufall, sondern direkte Konsequenz seiner Rhetorik.
Angriff auf |Institutionen
Trump hat wiederholt die Unabhängigkeit der Justiz angegriffen, die Presse als „Feind des Volkes“ diffamiert und Wahlbetrug ohne Beweise behauptet – nur um dann selbst 2020 eine Niederlage nicht einzugestehen. Seine Lügen über den Wahlausgang führten zum gewaltsamen Sturm auf das Kapitol am 6. Januar 2021, einem beispiellosen Angriff auf die Demokratie. Dass er diese Gewalt nicht sofort verurteilte, zeigt: Ihm ging es nie um das Land, sondern nur um die eigene Macht.
Soziale Ungerechtigkeit und Klimaleugnung
Während Trump Steuergeschenke an Milliardäre verteilte, wurden Arbeiterinnen und Geringverdienerinnen im Stich gelassen. Seine Ablehnung von bezahlbarem Gesundheitswesen („Obamacare“-Sabotage) und sein aggressiver Klimaleugnungskurs haben langfristige Schäden verursacht. Dass junge Menschen heute gegen eine zerstörte Umwelt und steigende Ungleichheit kämpfen müssen, ist auch sein Erbe.
Warum Protest nicht nur legitim, sondern notwendig ist
Die Millionen, die gegen Trump protestierten – sei es der Women’s March, Black Lives Matter oder Klimastreiks – waren keine „radikalen Mobs“, wie rechte Medien behaupteten. Sie waren Bürger*innen, die für Grundrechte, Gerechtigkeit und eine funktionierende Demokratie einstanden. Trumps Versuche, Proteste als „unamerikanisch“ zu brandmarken, waren ein autoritäres Machtspiel.
Fazit: Trumps Erbe ist eine Warnung
Trump hat gezeigt, wie schnell demokratische Normen erodieren, wenn Lügen, Hass und Selbstbereicherung regieren. Dagegen aufzustehen, ist kein „Akt des Extremismus“, sondern Patriotismus im besten Sinne. Die Protestbewegungen gegen ihn haben bewiesen: Die Zivilgesellschaft ist stärker als ein Präsident, der die Macht über das Land stellte. Die Aufgabe jetzt? Verhindern, dass solche gefährlichen Politiker jemals wieder an die Macht kommen.
Wer schweigt, macht sich mitschuldig. Deshalb: Weiter auf die Straße – für Demokratie, Menschenrechte und eine bessere Zukunft.
Nadine Nygaard, Montreal