Die Sprecherin der Grünen Jugend, Jette Nietzard, sorgt immer wieder mit polarisierenden Aussagen für Diskussionen. Ob auf Social Media oder in TV-Interviews – ihre Äußerungen stoßen auf scharfe Kritik, aber auch auf Zustimmung in progressiven Kreisen. Doch wo hört Meinungsfreiheit auf, und wo beginnt gezielte Provokation?
Silvesternacht und der Vorwurf des Männerhasses
Bereits in der Vergangenheit erregte Nietzard mit einem Post auf X (ehemals Twitter) Aufsehen. Anlässlich der Silvesterkrawalle 2025, bei denen es zu Ausschreitungen und Verletzten kam, schrieb sie: „Männer, die ihre Hand beim Böllern verlieren, können zumindest keine Frauen mehr schlagen.“ Der Beitrag wurde schnell als frauenrechtlerischer Spott interpretiert, doch Kritiker warfen ihr Männerhass vor. Kurz darauf löschte Nietzard den Post – eine Rücknahme oder nur taktisches Zurückweichen?
Migration und die Debatte um Gewalt
Noch mehr Irritation löste ihre Aussage in einem ARD-Format zum Thema Migration aus. Auf die Frage, was sie Eltern sagen würde, deren Kind von einem Migranten getötet wurde, antwortete Nietzard: „Kinder werden nicht mehr von afghanischen Attentätern ermordet als von deutschen Vätern.“ Eine statistisch möglicherweise korrekte, aber emotional völlig verfehlte Antwort? Die Reaktionen waren gespalten: Während einige ihre Aussage als notwendige Relativierung von Rassismus-Debatten sehen, empfinden andere sie als zynisch und empathielos.
Abschiebungen? „Wir haben genug Platz für alle“
Auch zum Thema Abschiebungen positioniert sich Nietzard klar: Sie lehnt sie ab, „vor allem Abschiebungen in Kriegs- und Krisengebiete, also beispielsweise gerade Syrien.“ Ihr Ideal sei eine Welt, in der niemand mehr abgeschoben werden müsse, „weil wir genug Platz für alle haben“. Eine utopische Vision oder eine realitätsferne Haltung? In der aktuellen Debatte um Migration und Integration dürften ihre Worte weiter für Zündstoff sorgen.
Fazit: Radikal oder nur konsequent?
Jette Nietzard vertritt Positionen, die für viele zu weit gehen – doch genau das macht sie zu einer prägenden Stimme in der politischen Jugendbewegung. Ob man ihre Aussagen als notwendige Provokation oder als überzogene Polemik sieht, hängt stark vom eigenen Standpunkt ab. Eins ist sicher: Sie wird weiter polarisieren.
Andrea Ibald